Erlöserkirche Leschede

Am Bahndamm 11, 48488 Emsbüren


Die Erlöserkirche Leschede ist vom Land Niedersachsen als Baudenkmal eingestuft. Wer sich nun aber eine trutzige mittelalterliche Steinkirche vorstellt, irrt. Erst gut 50 Jahre ist sie alt und alles andere als massiv. Der Bauhaus-Architekt Otto Bartning entwarf den Plan für diese Kirche und gleichzeitig für viele andere. Die Erlöserkirche gehört in die Reihe der so genannten Diasporakapellen, die aus Holzfertigteilen nach dem gleichen Bauplan an gut 40 Orten aufgebaut wurden. Dabei war dieses Baukonzept so überzeugend und ausgereift, dass es nicht nur so eine große Verbreitung fand, sondern auch bis heute überzeugt. Vielseitigkeit war das Stichwort: Klappläden an den richtigen Stellen erweitern das Raumangebot oder lassen den Altar verschwinden. Klapptische gehörten dazu, die eine Kaffeetafel zwischen die Kirchenbänke zaubern. Und das alles im beeindruckenden Stil des Bauhauses. Die Erlöserkirche Leschede hat den Bartningschen Plan fast unverändert bewahrt bzw. durch umfangreiche Maßnahmen wieder hergestellt.

Erloeserkirche Wer etwas zur Geschichte der evangelisch-lutherischen Kirche im Emsland sagen will, hat es leicht. Sie beginnt nämlich erst mit dem Zweiten Weltkrieg. Bis dahin lebten fast ausschließlich katholische Christen in diesem Gebiet. Mit den Flüchtlingsströmen im Zuge des Krieges änderte sich dies in sehr kurzer Zeit sehr massiv. Flüchtlinge und Heimatvertriebene fanden sich in einer Gegend wieder, in der ihr Glaube gar nicht vorkam und zum Teil auch nicht als solcher angesehen wurde. Da Not nicht nur beten lehrt, sondern auch erfinderisch macht, gelang es den Lutheranern für eine kleine Kapelle in der ehemaligen Dorfschule zu sorgen. Schon bald wurde diese zu klein, so dass 1952 die Erlöserkirche gebaut wurde. Viel Eigenleistung und eine gute Portion Gottvertrauen ließ das Werk gelingen, dessen Finanzierung zu Baubeginn keineswegs gesichert war. Namhafte Spenden aus dem In- und Ausland sorgten für überraschende Unterstützung. Für viele der evangelischen Neubürger trug der Kirchenbau dazu bei, dass Emsbüren zu einer Heimat werden konnte.


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